Sortenfinder
 

November 2019

Die Bäume und Sträucher verloren erst in den letzten Tagen des Monats ihre Blätter, die Temperaturen waren einfach zu milde. Schöne Sonnentage mit 8-10°C hatte der November zu bieten, aber auch viele trübe und regnerische und am Ende frostige Zeiten.

Wintervorbereitungen

Jedes Honigbienenvolk muss sich gut auf den nahenden Winter vorbereiten. Lähmende Kälte und keine Möglichkeit für Nachschub an lebenswichtiger Nahrung zu sorgen, ist jedes Jahr die Herausforderung. Es müssen genügend Bienen den Winter überstehen, um das Überleben des Volkes zu garantieren. Hierbei ist immer das Wohl des gesamten Volkes wichtiger als das der einzelnen Biene.

Die Sommerbienen sind verantwortlich für die optimale Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit. Sie schuften den gesamten Sommer und bis in den Herbst hinein. Die Vorräte müssen reichlich eingelagert sein, damit gewährleistet ist, dass das Volk einen eventuell sehr langen Winter überstehen kann. Durch ihr stressiges Arbeiterinnenleben haben die Sommerbienen eine Lebenserwartung von etwa 6 Wochen, daher gibt es über Sommer mehrere Generationen. Sobald die Temperaturen sinken, die Witterung strenger und die Tage kürzer werden, stellen die Sommerbienen die Nahrungssuche komplett ein, fliegen aus und sterben.

Sie überlassen damit den Winterbienen den Stock: Im Herbst schlüpft parallel zu den Vorbereitungen eine neue Generation von Jungbienen. Es sind die Winterbienen, die  es sich nun im präparierten Bienenstock gemütlich machen. Sie sollen ihre Königin in einer Wintertraube schützend durch den Winter bringen, sie wärmen und versorgen. Sie futtern sich ein ordentliches Polster an und speichern so Eiweiß, Fett und Nährstoffe. Durch dieses erheblich ruhigere Leben  sind die Winterbienen in der Lage bis zu 6 Monate zu überleben und ohne Probleme die neue Generation Sommerbienen im Frühjahr aufziehen.

Ebenso muss das „Bienenhaus“ winterfest gemacht werden, alle Ritzen werden mit Kittharz/ Propolis abgedichtet und fest verklebt.

Propolis

Die Propolis ist eine harzartige Masse mit antibiotisch, antiviraler und antimykotischer Wirkung. Die Bienen sammeln harzige Substanzen an Knospen und Wunden verschiedener Bäume, wie Buchen, Kastanien, Fichten usw. Mit etwa 30 % Bienenwachs, etwa 5 % Pollenanteilen und etwa 10 % ätherischen Ölen aus Blütenknospen wird der Baumharz weiterverarbeitet und mit Speichelsekret (Fermente) angereichert, sodass ein klebriges Baumaterial entsteht.

Mit diesem rotbraunen Kleber werden immer wieder alle Bauteile des Bienenstockes, oft auch sehr fest, verklebt. Daher muss der Imker immer seinen Stockmeißel am Mann haben, damit er die einzelnen Kisten überhaupt öffnen oder auch die Rähmchen entnehmen kann.

Auch das Innere der Wabenzellen für die Brut wird mit einem hauchdünnen Propolisfilm überzogen. Im Bienenstock vorhandene, von den Bienen nicht entfernbare Fremdkörper und Unrat werden ebenfalls mit diesem Stoff abgekapselt. In den Stock eingeschleppte oder vorhandene Bakterien, Pilze oder andere Mikroorganismen werden in ihre Entwicklung gehemmt oder abgetötet.

Bis zu 500g Propolis pro Jahr verarbeitet jedes Bienenvolk.

Schon in der Antike und die Inkas nutzten Propolis vielseitig und auch heute direkt und rein vom Imker oder als Salbe, Tropfen oder Tinktur wird es in der Naturheilkunde öfters eingesetzt.

Winterruhe

Eigentlich sollten die Bienen in ihrer Wintertraube zur Ruhe kommen und ihre Tätigkeiten einstellen. Da die Temperaturen aber noch zu milde sind, sind die Bienen manchmal aus irgendeinem Grund doch noch unterwegs. Das ist nicht gut, denn die meisten Flieger überleben diesen Ausflug nicht oder liegen entkräftet am Flugloch und verenden dort.

Mal sehen, wie viele Völker diesen Winter überstehen.

Ein Imker hat jetzt Zeit, in Ruhe die nächsten Arbeiten, die im Winter noch anstehen, zu planen und vorzubereiten:

  • Ich muss noch neue Rähmchen zusammen bauen und die Wachsmittelwände einlöten.
  • Altwachs von alten, dunklen Waben oder von abgeräumten Bienenstöcken muss eingeschmolzen werden. Die Wachsblöcke, die ich daraus gewinne, gebe ich im Imkereiladen  ab und bekomme dafür eine Gutschrift.Das Wachs wird gereinigt und für neue Mittelwände wiederverwendet.
  • Auch eine Oxalsäure- Behandlung Ende Dezember steht noch an.