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Dezember 2018

Klare Frosttage, graue Regentage und helle Sonnentage hatte der Dezember zu bieten. Dazu kamen Stürme aus dem eisigen Osten und dem milden Westen.

Am Morgen des Heiligen Abend dann tatsächlich Schneeflocken, die bei 7°C aber wenig Chancen hatten, liegen zu bleiben.

Varroa-Milben Behandlung

Die erste Varroa-Behandlung ist im Spätsommer mit Ameisensäure erfolgt. Im Winter wird noch einmal mit Oxalsäure behandelt.

Die Bienen hängen in einer Traube zwischen den Rähmchen im Bienenstock. Die Königin ist warm und geschützt in deren Mitte. Nach den ersten Nachtfrösten hat sie die Eiablage eingestellt. Mit Oxalsäure darf nur im brutfreien Bienenvolk behandelt werden und das Wetter muss frostfrei sein.

Oxalsäure erhält man in Pulverform, welches mit Wasser zu einer 3,5 %  Lösung angesetzt und mit Puderzucker versetzt wird. Mit einer großen Spritze ziehe ich 50ml auf und träufel dann zwischen die Wabengassen auf die Wintertraube. Die benetzten Bienen verteilen nun die Oxalsäure auf alle Bienen. Gegenseitig wird das Zuckerwasser abgeschleckt und die aufsitzenden Varroa-Milben sterben ab.

So gehen die Bienenvölker milbenfrei ins Frühjahr.

Bestand

Die vier Ableger, die ich im Frühsommer gebildet habe, sehen sehr stark aus. Wenn im Winter jetzt alles weiter so gut läuft, sollte ich 2019 insgesamt neun Wirtschaftsvölker besitzen.

Das ist sehr schön, bedeutet aber auch, dass weitere Anschaffungen nötig werden.

Da man drei Honigräume pro Volk rechnet und noch weitere Kisten für Ableger oder Schwärme bereithalten muss, sollte ich mindestens 16 neue Kisten anschaffen. Dazu kommen pro Kiste 11 Rähmchen, also 171 Rähmchen und ebenso viele Wachsplatten und Nägel, Draht und Farbe.

Nicht zu vergessen, eine größere Honigernte braucht auch viel mehr Honiggläser.


Arbeiten fürs kommende Bienenjahr

Im Januar und Februar werde ich mit Kisten streichen und Rähmchen bauen beschäftigt sein.

Die Rähmchen sind aus Buchenholz und im Bausatz erhältlich. Die vier Seitenteile werden mit Nägeln zusammen gebaut und anschließend ein Draht eingespannt.

Auf diesem Draht wird die Wachsplatte aufgelegt und "eingelötet". Dazu halte ich eine Elektrode eines Batterie-Aufladegerätes an  den Drahtanfang und das Drahtende. In ein paar Sekunden wird der Draht heiß und schmilzt die Wachsplatte dort an, wo sie am Draht aufliegt.

Auf beiden Seiten dieser Wachsmittelwand bauen die Bienen dann ihre Wachstöpfchen auf, die für Futter und Brut gebraucht werden.

Zurückgegebene Honiggläser müssen von den Klebeetiketten befreit und gereinigt werden.


Imkerei

Wer nun überlegt, etwas für unsere Honigbienen zu tun, um auch in Zukunft die Bestäubung vieler Kulturpflanzen zu gewährleisten oder auch die Artenvielfalt in der Natur zu erhalten, wird vielleicht doch mit der Imkerei beginnen wollen.

Ist die Idee geboren, sollte man aber wissen, worauf man sich da einlässt:

  • Man braucht einen Honigkurs, um das Wissen und die praktischen Grundlagen zu erwerben…
  • Man braucht Kapital, um die Grundausstattung anschaffen zu können…
  • Man braucht Zeit, um die Arbeiten am Bienenstock und in der Werkstatt erledigen zu können…
  • Man braucht Kraft, um die schweren Kisten zu heben, die mit Honig gefüllt um die 20kg wiegen oder einen helfenden Imkerpartner.…
  • Man braucht Kunden, die den Honig kaufen, um Neuanschaffungen bewältigen zu können…
  • Man braucht einen Imkerpaten oder einen guten Imkerverein, der einem helfend zur Seite steht…

Reich wird man nicht, aber man wird reich an Ehrfurcht für die Natur, reich an Erfahrungen mit einer perfekt funktionierenden Gemeinschaft im Bienenvolk und der Biologie als solches.

Viel Spaß und Freude am Arbeiten in und mit der Natur und auch mit den Imkerkollegen beim Honig schleudern, beim Kerzenherstellen, beim Imkerstammtisch und vielen anderen Aktionen.

Dazu kommt der beste Honig, denn jeder Imker findet natürlich, er/sie habe den Besten.
 


Dieses war nun mein letzter Bericht in der Reihe „Das Bienenjahr 2018“.

Es hat mir viel Spaß gemacht, die kleinen Berichte zu verfassen, Fotos einzufügen und vielleicht einen kleinen Einblick in das“ Imker- und Bienenleben“ zu ermöglichen.

Vielen Dank für Euer Interesse und ein gutes und gesundes Jahr 2019 wünscht Eure Ute Kahnert!